Diagnose „Depression“ – das hören gegenwärtig immer mehr Betroffene. Aus Sicht der klassischen Medizin handelt es sich um eine Krankheit, die vor allem mit entsprechenden Medikamenten behandelt wird. Für die Psychotherapie ist es ebenfalls eine Diagnose, die Behandlung besteht aber aus einer meist längeren Folge von Analyse-Sitzungen. Was aber wäre das Ergebnis aus der Sicht der „Seelentafel“?
Werfen wir doch dafür einen „virtuellen“ Blick auf die entsprechende Runde. Wie sehen die Teilnehmer aus? Sie sind aus langen, schattenhaften Kämpfen miteinander sehr erschöpft, einige haben sich abgewandt und entfernt, die Tafel ist räumlich auseinandergerissen und stark disharmonisch. Die wesentlichen Akteure haben sich verausgabt am Widerstand anderer Runden-Teilnehmer, einige – wichtige! – Teilnehmer sind schon länger in einer dunklen Ecke verstummt – vor allem diejenigen, die für unseren „Gastgeber“ wichtige Bedürfnisse repräsentieren.
Der Weg in die Auflösung lautet daher, erst einmal hinschauen, wo die Haupt-Energie in der grade vergangenen Zeitperiode hingeflossen ist. Dort gehört sie offenbar nicht hin. Die entsprechenden Me’s – vermutlich sehr schattenhaft – wollen erst mal beruhigt werden, dann darf entschieden werden, ob und wenn ja welche Rolle sie zukünftig spielen dürfen. Und dann den inneren Fokus auf die „schweigende Mehrheit“ richten, die in der vergangenen Zeitperiode nicht präsent sein dürfen. Was ist deren Wunsch, deren Bedürfnis? und wie können diese wieder mit den Energien der anderen verbunden werden?
Fazit: die Depression darf gehen, wenn sich die Stimmung im „inneren Team“ harmonisiert und die Energien weniger auf die (schattenhaften) internen Kämpfe und mehr auf die aktive Entwicklung gerichtet wird.